In der 3. Liga musste Rot-Weiss Essen am Sonntag beim SC Verl ran. Gegen den Gegner, gegen den es im Hinspiel mit dem 0:5 die höchste Saisonniederlage gab.
RWE wollte Revanche, die ist beim 1:1 (0:0) nicht ganz gelungen, dabei sah es lange gut aus.
Vor der Partie gab es bei RWE drei Wechsel in der Startelf. Für den gesperrten Ron Berlinski stürmte Moussa Doumbouya. Zudem rückten die beiden so wichtigen Spieler Vinko Sapina und Felix Götze (für Thomas Eisfeld und Mustafa Kourouma) in die erste Elf.
Der Effekt: Die 3187 Zuschauer sahen lange Zeit eine Partie, in der offensiv herzlich wenig passierte. Nach dem Wechsel wurde es wild.
Die Essener hatten ihre erste echte gefährliche Torannäherung in der 45. Minute, doch Cedric Harenbrock verstolperte den Ball, ehe es gefährlich werden konnte. Die Verler waren etwas besser, etwas aktiver, aber im letzten Drittel oft zu ungenau. Daher ging es ohne Tore in die Pause. Auch nach dem Wechsel passierte lange wenig. RWE defensiv - wieder mit Götze - solide.
Und vorne eiskalt: Denn mit der ersten Chance ging Essen in Führung. Nach Vorarbeit von Harenbrock war es ausgerechnet Doumbouya, der das 1:0 erzielte. Der Stürmer, den Dabrowski anstelle von Vonic brachte.
Jetzt war RWE richtig wach und nur die Latte verhinderte das 2:0. Ein Schuss von Marvin Obuz wurde abgefälscht und klatschte an das Aluminium.
SC Verl: Unbehaun - Gruber, Paetow, Baack - Nadj (93.Mannhardt), Benger, Sessa (93. Kammerbauer), Stöcker - Lokotsch (79. Taz), Wolfram, Otto (91. Fein)
RWE: Golz - Wiegel, Rios Alonso, Götze, Brumme - Sapina, Müsel (78. Eisfeld) - Young, Harenbrock, Obuz - Doumbouya (78. Vonic)
Tor: 0:1 Doumbouya (58.), 1:1 Sessa (70.)
Zuschauer: 3187
Schiedsrichter: Florian Lechner
Und eine Partie, die lange wenig Erbauliches lieferte, wurde plötzlich lebhaft. Erst schoss Maximilian Wolfram knapp über das Tor (64), auf der anderen Seite hatte Isaiah Young nach Flanke von Obuz das 2:0 auf dem Fuß.
In der 70. Minute dann der Aufreger des Abends. Florian Lechner zeigte auf den Punkt, er hatte ein Essener Handspiel geahndet. Was war passiert? Innerhalb von einer Sekunde gab es eine Ping-Pong-Szene. Andreas Wiegel könnte mit der Hand am Ball gewesen sein, allerdings hatte er den Arm komplett angelegt. Von Wiegel flog der Ball zu Sapina und Michael Stöcker, hier war allerdings nur der Verler mit der Hand am Ball.
Eine fragwürdige Entscheidung. Nicolas Sessa war es egal, er traf aus elf Metern zum 1:1. Jetzt war Verl am Drücker und RWE konnte sich bei Keeper Jakob Golz bedanken, der stark gegen den Schuss von Niclas Nadj rettete. Zwei Minuten später traf Wolfram zum 2:1 - doch er stand im Abseits, daher wurde der Treffer zurecht nicht anerkannt.
Verl obenauf, Essen schwamm, hatte aber durch José-Enrique Ríos Alonso nach einer Ecke das 2:1 auf dem Kopf, doch Verl-Schlussmann Luca Unbehaun hatte aufgepasst.
Doch noch war nicht Schluss. Einen Mega-Aufreger gab es noch. Denn der Unparteiische entschied in der 89. Minute noch einmal auf Strafstoß. Thomas Eisfeld soll Torge Paetow abseits einer Flanke geschubst haben. Wieder trat Sessa an, doch diesmal blamierte er sich mit seinem zweiten Strafstoß, den er in die Mitte schoss.
Golz blieb stehen und fing den Ball. Höchststrafe für einen Schützen. Kurz danach war Schluss. Weiter geht es für den SC Verl am Sonntag (17. März, 19:30 Uhr) beim FC Ingolstadt. RWE spielt am selben Tag (13:30 Uhr) zu Hause gegen die U23 von Borussia Dortmund.